Die Geschichte der Ostsee

Vom Altertum bis in die Neuzeit

In der Germania des Tacitus wird vor knapp zweitausend Jahren die Ostsee als Mare Suebicum beschrieben. Zu damaliger Zeit glaubte man noch, dass die Ostsee ein Teil des die Erde umspannendes Ozeans sei. In späterer Zeit tauchten dann die Namen Mare Balticum und Aestenmeer auf.

Bereits vor 2000 Jahren wurden weitverzweigte Handelswege von und zur Ostsee angelegt. Es begann ein reger Handel zwischen der Ostsee und Italien durch die heutige Schweiz. Wenn Sie heute in Ihrem Urlaub in der Schweiz an eine Bernsteinkette denken oder eine solche Kette sehen, dann war der Bernstein in der damaligen Zeit eines der begehrtesten Handelsgüter, die durch die Schweiz bis nach Rom gelangten. Außerdem wurden Pelze und Felle aus dem Norden über die Ostsee verschifft und dann auf dem Landweg in den Süden gebracht. Vom Süden nach Norden zur Ostsee wurden Öl, Wein und Erzeugnisse aus Keramik transportiert.

Im Mittelalter entstand die Hansezeit. Hier spielte dann die Ostsee eine bedeutende Rolle im Verkehr von Ost nach West und Nord nach Süd und entsprechend in den Gegenrichtungen. In dieser Zeit schlossen sich viele Städte an der Ostsee zur „Hanse“ zusammen. Zu den bedeutendsten Hansestädten zählten Danzig, Greifswald, Königsberg, Lübeck, Memel, Nowgorod, Reval, Riga, Rostock, Stettin, Stralsund und Wismar.

Mit dem Dreißigjährigen Krieg begann eine ungute Zeit an der Ostsee. Die Schweden versuchten Landgewinne zu machen und auch Russland machte Ansprüche an die Ostsee geltend. Hier ist die Gründung von Sankt Petersburg zu erwähnen, von der aus der russische Zar die Welt zu erobern gedachte. Insgesamt brachten die Nordischen Kriege viel Unruhe in die Regionen der Ostsee.

Noch schlimmer erging es den Anrainerstaaten der Ostsee ab dem 20. Jahrhundert. Der Anfang liegt in den Matrosenaufständen von Sankt Petersburg. Später meuterten dann die deutschen Marineeinheiten am Ende des ersten Weltkrieges in Kiel und Flensburg. Der verlorene 1. Weltkrieg ließ den deutschen Kaiser abdanken und beendete die deutsche Monarchie.

Im zweiten Weltkrieg fanden in der Ostsee schwere Kämpfe zwischen der deutschen und der sowjetischen Kriegsmarine statt. Zu bemerken sind die Untergänge der Schiffe „Wilhelm Gustloff“, der „Cap Arcona“ und der „Thielbek“. Bei diesen Schiffsuntergängen fanden weit mehr als zehntausend Menschen den Tod, von denen die meisten Flüchtlinge und Gefangene waren.

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